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Cholersbach und Tüfelsschlucht

Der Bach der östlich von Bärenwil entspringt und die Schlucht durchfliesst, heisst seit eh und je "Cholersbach". Diese Bezeichnung erinnert daran, dass einst am oberen flacheren Teil des Bachlaufes Köhler ihr Handwerk betrieben.

Die Benennung der Schlucht hingegen änderte im Laufe der Jahrhunderte immer wieder. Im Ratsmanual von 1544 ist vom "Teufelsgraben" die Rede. 1719 bezeichnete ein Feldmesser die Schlucht in einem Grundriss als "Cholersbachgraben". Eine Bestandesaufnahme der Hochwälder aus dem Jahre 1752 erwähnt erneut den "Teüfelsgraben". Im Siegfried-Atlas entschied man sich für "Kohlersbachgraben". Die Förderer der Schlucht wählten den Namen "Tüfelsschlucht" schrieben aber "Teufelsschlucht". Das Bundesamt für Landestopographie übernahm diesen Flurnamen auf der 1955 herausgegebenen Karte in der gesprochenen Version "Tüfelsschlucht". In der 1960 neu aufgelegten Schulkarte steht aber gleichwohl wieder "Teufelsschlucht". Die Umstellung auf die neue Schreibweise "Tüfelsschlucht" ist auch heute bei weitem noch nicht vollzogen. Die folgende Sage zeigt auf, wie die Schlucht zum Teufel beziehungsweise der Teufel zur Schlucht kam:


Die Sage
Die Tüfelsschlucht hiess nicht immer so, sondern erst seit sich ein Teufel mit einer armen Seele verlaufen hat. Er wollte die Seele beim Wuest in die Höhle bringen, aber im Cholersbachgraben war es so schön kühl, dass er samt der Seele in eine Pfütze sprang. Das dampfte!

Nachdem er die arme Seele in der Hölle (im Wuestgebiet) ablieferte, holte er seine gleichgesinnten Artgenossen in die Schlucht. Dort trieben sie ihr Unwesen. Sie spielten mit dem Wasser, standen unter die Wasserfälle und hüpften in die Pfützen, Seen und Weiher. Dabei fluchten sie, dass es das Harz aus den Tannen quetschte.Doch den Leuten im Dorf wurde es langsam unheimlich zu Mute. Denn Dampf stieg wie eine dunkle Wolke aus der Schlucht und blieb über dem Dorf hängen. Der Bach dampfte und fing an, nach Schwefel zu stinken. Die Forellen schwammen mit ihren silbrigen Bäuchen nach oben. Die Leute jammerten und waren verzweifelt - oder sie fluchten.

Jetzt rissen die Teufel auch noch Bäume aus und schmissen Felsbrocken ins Bachbett, um das Wasser zu stauen. Diesem Treiben musste natürlich ein Ende gesetzt werden, und so holten sich die Leute Hilfe vom Kapuzinerkloster in Olten.

Ein Pater kam. Er stieg mutterseelenallein in die Schlucht, während die Leute beteten und Kerzen für ihn anzündeten. Nun stiegen gelbe Nebelschwaden auf, und es polterte und tobte aus dem Graben.

Erst nach sechs Stunden kam der Pater zurück. Müde und erschöpft vom harten Kampf mit dem Bösen. Seine braunen Haare waren kreideweiss geworden und an der linken Schläfe hatte er das Mal einer feurigen Klaue.Seither sind die Tüfel aus der Schlucht vertrieben und der Bach ist wieder klar, nur der Name ist geblieben: "Tüfelsschlucht".
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